Digitale Nachhaltigkeit

Forschung für nachhaltigere Wasserversorgung

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Im Projekt CrowdWater entwickelt Fraunhofer FIT gemeinsam mit städtischen und gewerblichen Partnern eine dezentrale Wasser-Datenplattform. Das Ziel: Eine genaue Informationslage über regionale Wassermengen, ihre Nutzung und den Einfluss von Sparmaßnahmen erhalten. Dazu verknüpft das Projekt intelligente Messgeräte mit digitalen Werkzeugen in einem IoT-Netzwerk. Auf diese Weise sollen interessierte Privathaushalte und Unternehmen mit Strategien für eine nachhaltigere Wassernutzung unterstützt werden.


Das bundesgeförderte Projekt CrowdWater – Crowdbasiertes Monitoring und Vorhersage für nachhaltige Regen- & Trinkwassernutzung reagiert auf die zunehmende Wasserknappheit in Folge des Klimawandels. Zwar gibt es in Deutschland aktuell ausreichend Trinkwasser, allerdings sinken die Grundwasserbestände infolge der globalen Erderwärmung stetig. Ein Grund dafür ist nach Einschätzung des Umweltbundesamts die abnehmende Aufnahme- und Speicherfähigkeit des Erdbodens aufgrund von starken Klimaereignissen. Die genaue Entwicklung und ihre Folgen für bestimmte Gebiete lassen sich noch schwer abschätzen, da es keine präzise Informationslage über Wassermengen und den Einfluss von Sparmaßnahmen auf ausgewählte Regionen gibt.

Für die Erforschung einer ressourcenschonenden Wassernutzung spielen das Erfahrungswissen und die Lebenswirklichkeit von Verbraucherinnen und Verbrauchern eine zentrale Rolle. Deshalb bilden die rund 50 Testhaushalte im CrowdWater-Living Lab einen fundamentalen Bestandteil des Projekts. Ein Living Lab bezeichnet ein virtuelles Forschungslabor unter Realbedingungen, in dem Wissenschaft und Anwendung eng verzahnt sind. Neue Strategien der Wassernutzung werden mittels wiederkehrender Interviews und Messungen gemeinsam mit den Forschenden erarbeitet.

Die CrowdWater Wasser-Datenplattform erfasst und verarbeitet verschiedene Sensordaten zum Kreislauf der Wassernutzung. Da es dabei auch den Niederschlag innerhalb der Stadtgebiete von Troisdorf, Hennef und Kirchen berücksichtigt, ermöglicht das Projekt bessere Handlungsempfehlungen zur Nutzung von Regenwasser. Die Studienteilnehmerinnen und -teilnehmer bekommen so Informationen über ihren eigenen Verbrauch und mögliche Leckagen. Darüber hinaus erhalten sie mithilfe der Datenplattform Informationen zu ihren Einsparpotenzialen. Ein weiterer Nutzeffekt ist, dass Reparaturarbeiten in versorgenden Unternehmen zielgerichteter durchgeführt werden können. Dabei hofft das Konsortium, künftig noch tiefer in die Bedarfsanalyse einzusteigen und das individuelle Sparverhalten besser zu verstehen. Auf diese Weise sollen Verbraucherinnen und Verbraucher dazu befähigt werden, Entscheidungen im Sinne der Nachhaltigkeit zu treffen und so bei der Gestaltung einer ressourcenschonenden Zukunft mitzuwirken.

Ihr Nutzen

  • Genaue Bedarfe von Wasser und den Effekt individueller Sparmaßnahmen ermitteln
  • Leckagen einfacher erkennen und beheben
  • Breites Netzwerk zum Austausch von Erkenntnissen und Erfahrungen