Aktuelle Studien zeigen, dass für über 80 Prozent der Bevölkerung das Thema Ernährung eine wichtige Rolle spielt. Dabei ist die Sicherheit der Lebensmittel bezüglich ausreichender Qualität die wichtigste Forderung. Gleichzeitig besteht ein vergleichsweise geringes Vertrauen in die Lebensmittelwirtschaft, diese zu gewährleisten. Sind Lebensmittel mit Schadstoffen oder Erregern versetzt, wie beispielsweise bei der EHEC-Epidemie 2012 oder den mit Fipronil belasteten Hühnereiern 2017, besteht eine direkte Gefahr beim Verzehr. Die Suche nach Ursachen ist häufig langwierig und aufwendig.
Im Vorhaben werden die Potenziale der Blockchain-Technologie erforscht, um eine IT-Lösung zur lückenlosen Rückverfolgung von Lebensmitteln von der Erzeugung bis hin zum Verkauf zu entwickeln. Die angestrebte Lösung kann ein hohes Maß an Fälschungssicherheit der Daten gewährleisten und bedarf keiner zentralen »dritten« Instanz, beispielsweise eines Plattformanbieters. Das Vorhaben untersucht, welche Daten im System erfasst werden müssen und wie es im Sinne der Unternehmen wirtschaftlich auszulegen ist. Die IT-Lösung wird anhand zweier konkreter Anwendungsfälle im Testbetrieb bei Anwendern erprobt.
Die IT-Lösung soll Akteure entlang der gesamten Wertschöpfungskette in die Lage versetzen, die für eine lückenlose Rückverfolgung notwendigen Daten zu teilen und im Ereignisfall schneller und effektiver Maßnahmen zum Schutz der Konsumenten einzuleiten. Dies unterstützt die Effektivität von Maßnahmen, wie etwa gezieltere Rückrufaktionen, wirkt damit einer Verknappung von Lebensmitteln vor und stärkt das Vertrauen der Bevölkerung in die Lebensmittelwirtschaft.
Fraunhofer FIT beschäftigt sich im Projekt mit den folgenden Fragestellungen:
Zudem ist das Fraunhofer FIT für die Implementierung der Blockchain-Infrastruktur und der darauf aufbauenden Anwendungen zuständig.
Tobias Schröer
FIR e. V. an der RWTH Aachen
Tobias.Schoeer@fir.rwth-aachen.de