Alterssicherung und Pflege

Im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) werden von uns Untersuchungen zu Fragen der Alterssicherung vorgenommen. Ein Schwerpunkt liegt dabei auf dem Zusammenhang von Alterssicherung und Pflege.

Projekte

*abgeschlossen

Analysen zu Leistungen bei Pflegebedürftigkeit und schwerer Erkrankung

Laufzeit: seit 2018

In diesen Bereich fallen unterschiedliche Studien und empirische Untersuchungen im Zusammenhang mit den Themen Pflegebedürftigkeit und Vereinbarkeit von Beruf und Pflege. In einer Studie wurde beispielsweise der Zusammenhang zwischen Zeiten der Betreuung pflegebedürftiger Angehöriger und den erwarteten Effekten auf die Rente durchgeführt. Diese Untersuchung fand nicht nur auf der Ebene der einzelnen Betroffenen statt; es wurden vielmehr auch die gesamtwirtschaftlichen Effekte untersucht.

Weitere Untersuchungen beschäftigen sich mit möglichen Leistungen an Pflegende, die aufgrund ihrer Pflegetätigkeit ihre Erwerbstätigkeit reduzieren oder unterbrechen. Hierfür kommt ein Steuer-Transfer-Mikrosimulationsmodell mit endogener Arbeitsangebotsmodellierung (MikMod-SOEP) zum Einsatz, d.h. dass Reaktionen der Pflegenden auf finanzielle Anreize wie bspw. die Einführung einer Lohnersatzleistung untersucht werden können. MikMod-SOEP wird seit 2017 für Schätzaufträge verwendet. Die Daten des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) bieten detaillierte sozioökonomische Personen- und Haushaltsdaten, wie beispielsweise verschiedene Einkommensarten, demografische Charakteristika und Informationen zu Transferbezügen. Das MikMod-SOEP Modell nutzt diese Informationen, um Nettoeinkommen, Steuern, Sozialversicherungsbeiträge und Transfers der in der Stichprobe erfassten Befragten umfassend abzubilden. Anhand der in der Stichprobe enthaltenen fallspezifischen Gewichtungsfaktoren ist eine Hochrechnung auf die Gesamtbevölkerung möglich. Neben Lohn- und Einkommensteuer werden auch verschiedene Transfers wie Kinderzuschlag, Wohngeld oder Arbeitslosengeld II berechnet. Somit sind umfassende Simulationen der Aufkommens- und Verteilungswirkungen von Änderungen im Steuer- oder Transfersystem möglich. Die Grundidee des Modells besteht in der Abbildung der aktuellen Steuer- und Transfergesetzgebung in einen ausführbaren Java-Code. Zusätzlich findet eine Fortschreibung der Einkommen statt. Auch bereits beschlossene aber erst in Zukunft wirksame Rechtsänderungen sind berücksichtigt.

Außerdem sind spezielle Gruppen von Pflegebedürftigen Gegenstand der Untersuchungen, bspw. Menschen mit Demenz oder Kinder mit lebensverkürzenden Erkrankungen.

Auftraggeber: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)

 

Kontakt

Lena Calahorrano

Contact Press / Media

Dr. Lena Calahorrano

Ansprechpartnerin, Gruppenleiterin »Alterssicherung und Gleichstellung«

Telefon +49 2241 14-3737

Kathrin Hausmann

Contact Press / Media

Kathrin Hausmann

Telefon +49 2241 14-3624

Judith Herrmann

Contact Press / Media

Judith Herrmann

Telefon +49 2241 14-3631

Mark Praet

Contact Press / Media

Mark Praet

Telefon +49 2241 14-3641

Mara Rebaudo

Contact Press / Media

Mara Rebaudo

Telefon +49 2241 14-3601

Marlene Scherer

Contact Press / Media

Marlene Scherer

Telefon +49 2241 14-3690

Sven Stöwhase

Contact Press / Media

Dr. Sven Stöwhase

Abteilungsleiter

Telefon +49 2241 14-3939

Publikationen

MikMod-SOEP

Laufzeit: seit 2017

Das Steuer- und Transfer-Simulationsmodell MikMod-SOEP wurde durch die Abteilung Mikrosimulationsmodelle am Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT entwickelt. Es wird dort seit dem Jahr 2017 für Schätzaufträge verwendet.

Die Daten des Sozio-ökonomischen Panels (SOEP) bieten detaillierte sozioökonomische Personen- und Haushaltsdaten, wie beispielsweise verschiedene Einkommensarten, demographische Charakteristika und Informationen zu Transferbezügen. Das MikMod-SOEP Modell nutzt diese Informationen, um Nettoeinkommen, Steuern, Sozialversicherungsbeiträge und Transfers der in der Stichprobe erfassten Befragten umfassend abzubilden. Anhand der in der Stichprobe enthaltenen fallspezifischen Gewichtungsfaktoren ist eine Hochrechnung auf die Gesamtbevölkerung möglich. Neben Lohn- und Einkommensteuer werden auch verschiedene Transfers wie Kinderzuschlag, Wohngeld oder Arbeitslosengeld II berechnet. Somit sind umfassende Simulationen der Aufkommens- und Verteilungswirkungen von Änderungen im Steuer- oder Transfersystem möglich. Die Grundidee des Modells besteht in der Abbildung der aktuellen Steuer- und Transfergesetzgebung in einen ausführbaren Java-Code. Zusätzlich findet eine Fortschreibung der Einkommen bis ins Jahr 2026 statt. Auch bereits beschlossene aber erst in Zukunft wirksame Rechtsänderungen sind berücksichtigt.

Ein weiteres Modul ermöglicht die Simulation von Arbeitsangebotseffekten als Reaktion auf Reformen. Insbesondere können so auch die Auswirkungen der Einführung neuer Leistungen abgeschätzt werden. Beispielsweise wird die Einführung eines Familienpflegegelds als Lohnersatzleistung für informell pflegende Angehörige analog zum Elterngeld immer wieder politisch diskutiert. Es ist zu erwarten, dass die Einführung einer solchen Leistung die Arbeitsstunden der informell Pflegenden oder sogar die Pflegeentscheidung an sich beeinflussen würde. Zur Abschätzung der Aufkommenswirkung der Einführung einer solchen Leistung ist deshalb die Berücksichtigung von Arbeitsangebotseffekten unerlässlich.

Kontakt

Kathrin Hausmann

Contact Press / Media

Kathrin Hausmann

Ansprechpartnerin

Telefon +49 2241 14-3624

Lena Calahorrano

Contact Press / Media

Dr. Lena Calahorrano

Gruppenleiterin »Alterssicherung und Gleichstellung«

Telefon +49 2241 14-3737

Judith Herrmann

Contact Press / Media

Judith Herrmann

Telefon +49 2241 14-3631

Mark Praet

Contact Press / Media

Mark Praet

Telefon +49 2241 14-3641

Mara Rebaudo

Contact Press / Media

Mara Rebaudo

Telefon +49 2241 14-3601

Analysesystem Alterssicherung

Laufzeit: vor Gründung des FIT (2002) – 2017

In diesen Bereich fallen Schätzungen zu Reformvorhaben, wie etwa die Ausweitung der Kindererziehungszeiten für vor 1992 geborene Kinder in der gesetzlichen Rentenversicherung oder Bezifferungen zur Einführung einer Lebensleistungsrente. Um solche und andere Fragen zur Alterssicherung beantworten zu können, werden die komplexen Regelungen der Alterssicherung und die damit verwobenen Sozialleistungen sowie die steuerlichen Aspekte in rechenbare Modelle übersetzt. Eine Quantifizierung von finanziellen wie auch verteilungspolitischen Effekten von Reformvorhaben findet dann anhand geeigneter Datenquellen statt. Für die Quantifizierung wird dabei bspw. auf Einzelfalldaten der deutschen Rentenversicherung zurückgegriffen, ergänzt durch weitere Datenquellen wie das Sozio-ökonomische Panel.

Zudem werden Studien zu aktuellen Themen aus den Bereichen Alterssicherung erstellt. So wurde beispielsweise im Rahmen eines früheren Projektes die relative Lücke zwischen den durchschnittlichen eigenen Alterssicherungsleistungen von Frauen und Männern, der sogenannte Gender Pension Gap, untersucht. Zum Gender Pension Gap wurden zwei Studien erstellt. Eine erste Studie hat den Gender Pension Gap für Deutschland mit detaillierten Daten zu Alterseinkünften der Untersuchung »Alterssicherung in Deutschland« (ASID) berechnet. Die Studie weist den Gender Pension Gap differenziert nach Region, Familienstand, Berufsabschluss, Geburtsjahrgang und dem Vorhandensein von Kindern aus.

Eine zweite Studie widmete sich der Fragestellung, inwiefern sich Merkmale der persönlichen Biografien von Frauen und Männern in der geschlechtsspezifischen Lücke der durchschnittlichen eigenen Alterssicherungsleitungen niederschlagen und dadurch zum Ausmaß des Gender Pension Gap beitragen. Zur Beantwortung dieser Fragestellung wurde auf Grundlage der ASID eine Oaxaca-Blinder-Dekompositionsanalyse für Frauen und Männer mit eigenen Alterssicherungsleistungen im Alter zwischen 65 und bis unter 70 Jahren durchgeführt. Die Analyse zeigt, dass zwei wesentliche Faktoren, in denen sich die Biografien von Frauen und Männer unterscheiden und die zum Gender Pension Gap beitragen, die Anzahl der Erwerbsjahre und die Bildung sind.

Auftraggeber: Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ)

 

Kontakt

Lena Calahorrano

Contact Press / Media

Dr. Lena Calahorrano

Ansprechpartnerin, Gruppenleiterin »Alterssicherung und Gleichstellung«

Telefon +49 2241 14-3737

Carsten Hänisch

Contact Press / Media

Dr. Carsten Hänisch

Gruppenleiter Familie, Bildung und Beruf

Telefon +49 2241 14-3728

Sven Stöwhase

Contact Press / Media

Dr. Sven Stöwhase

Abteilungsleiter

Telefon +49 2241 14-3939

Publikationen

2023

Daten zur Informellen Pflege. Pflegebedürftige und Pflegende
Herrmann, Judith; Calahorrano, Lena; Praet, Mark; Rebaudo, Mara

2018

Effekte informeller Pflege auf die Sozialversicherung - Eine Gegenüberstellung gesparter Aufwendungen und potentiell entgangener Einnahmen in der gesetzlichen Krankenversichrung und der Pflegeversicherung
Rebeggiani, Luca; Stöwhase, Sven

2016

System-Immanente intra-generationelle Umverteilung in der gesetzlichen Rentenversicherung: Wie groß ist die kohortenspezifische Lücke zwischen Beitrags- und Teilhabeäquivalenz?
Stöwhase, Sven

2013

Population aging and individual attitudes toward immigration: Disentangling age, cohort and time effects
Calahorrano, L.

2013

Die Wirkung unterschiedlicher Biografiemerkmale auf den Gender Pension Gap
Flory, Judith; Hänisch, Carsten; Klos, Jonas

2012

Senioren in Deutschland: Überwiegend vital und finanziell abgesichert
Rebeggiani, Luca

2011

Aging, factor returns, and immigration policy
Calahorrano, Lena; Lorz, Oliver

2010

Aging and immigration policy in a representative democracy
Calahorrano, Lena

2009

Diskretionäre rentenpolitische Maßnahmen und die Entwicklung des Rentenwerts in Deutschland von 2003-2008
Krieger, T.; Stöwhase, S.

1997

ASA - Analysesystem Alterssicherung
Liedtke, B.H.; Quinke, H.

1994

ASA - Analysesystem Alterssicherung Anwenderhandbuch 2: Entwickelt im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Seniore, Frauen und Jugend Anwenderhandbuch 2: BRUNETT Mikrosimulationsmodell der Altersnettoeinkommen
Liedtke, B.H.; Quinke, H.

Conterganstiftung für behinderte Menschen

Laufzeit: 2018 / 2020

Die Conterganstiftung gewährt laut Conterganstiftungsgesetz behinderten Menschen Leistungen, deren körperliche Fehlbildung mit der Einnahme thalidomidhaltiger Präparate (Contergan) durch die Mutter während der Schwangerschaft in Verbindung gebracht werden kann. Um den Fortbestand einer solchen Sonderzahlung abzuschätzen, werden alle zwei Jahre Evaluationen der Forschungsgruppe MICRO durchgeführt. Dabei werden Abschätzungen zur Finanzierung der Stiftungsausgaben für unterschiedliche Szenarien zu Kapitalstock, Zahlungshöhe sowie Mortalität der Beziehende vorgenommen.

Auftraggeber: Conterganstiftung für behinderte Menschen

 

Kontakt

Martin Teuber

Contact Press / Media

Martin Teuber

Gruppenleiter Besteuerung

Telefon +49 2241 14-3756

Demografischer Wandel

Laufzeit: 2015-2016

Dieses Projekt wurde von der Forschungsgruppe MICRO zusammen mit der Prognos AG im Auftrag des Bundesfinanzministeriums durchgeführt. Es hat gezeigt, dass das Steueraufkommen in Deutschland in den nächsten Jahrzehnten stark durch die Alterung der Gesellschaft und den Bevölkerungsrückgang beeinflusst wird.

Mit Hilfe von mikroökonomischen Simulationsmodellen wird das jeweilige Steueraufkommen der Zukunft quantifiziert und für verschiedene Bevölkerungsentwicklungen simuliert. Dabei wurden die beiden aufkommensstärksten Steuern betrachtet, die Einkommen- und die Umsatzsteuer.

Nach den Berechnungen wird das Steueraufkommen in Deutschland durch die demografische deutlich geringer ausfallen, als dies ohne demografischen Wandel der Fall wäre.

Auftraggeber: Bundesministerium der Finanzen (BMF)

 

Kontakt

Sven Stöwhase

Contact Press / Media

Dr. Sven Stöwhase

Ansprechpartner, Abteilungsleiter

Telefon +49 2241 14-3939

Lena Calahorrano

Contact Press / Media

Dr. Lena Calahorrano

Ansprechpartnerin, Gruppenleiterin »Alterssicherung und Gleichstellung«

Telefon +49 2241 14-3737

Martin Teuber

Contact Press / Media

Martin Teuber

Gruppenleiter Besteuerung

Telefon +49 2241 14-3756

Publikationen

2016

Herausforderungen für das Steuerrecht durch die demografische Entwicklung in Deutschland - Analyse einer Problemstellung. Endbericht
Calahorrano, Lena; Ehrentraut, Oliver; Limbers, Jan; Rebeggiani, Luca; Stöwhase, Sven; Teuber, Martin

2016

Herausforderungen für das Steuerrecht durch die demografische Entwicklung in Deutschland - Analyse einer Problemstellung. Kurzfassung des Endberichts
Calahorrano, Lena; Ehrentraut, Oliver; Limbers, Jan; Rebeggiani, Luca; Stöwhase, Sven; Teuber, Martin

2016

Herausforderungen für das Steuerrecht durch die demografische Entwicklung in Deutschland - Analyse einer Problemstellung. Methodischer Anhang zum Endbericht
Calahorrano, Lena; Ehrentraut, Oliver; Limbers, Jan; Rebeggiani, Luca; Stöwhase, Sven; Teuber, Martin

2011

Berlin und Brandenburg: Demografie und öffentliche Haushalte bis 2030
Calahorrano, Lena; Kempermann, Hanno; Lichtblau, Karl