Fraunhofer FIT öffnet die Tore für Fernost-Kooperation
Am 31.Oktober eröffnete das Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT mit dem Satellite Office einen Ort der Zusammenarbeit und des Austauschs zwischen Deutschland und Japan. Zu diesem besonderen Ereignis hieß Fraunhofer FIT Shuichi Abe, Gouverneur der Präfektur Nagano, am Campus Birlinghoven willkommen. Im Mittelpunkt des vielfältigen Programms stand die Unterzeichnung einer gemeinsamen Proklamation zur weiteren Kooperation zwischen Fraunhofer FIT und Nagano. Darüber hinaus prägte der Austausch mit Vertreter*innen der Wirtschaftsstandorte Bonn/Rhein-Sieg sowie Düsseldorf als größte japanische Community Kontinentaleuropas den Besuch.
Mehr Orte der Forschung und Vernetzung
Während seines Besuchs informierten die Mitarbeitenden des Fraunhofer FIT den Gouverneur über aktuelle Themen aus der angewandten Forschung. Die Abteilung Kooperationssysteme demonstrierte spannende Metaverse-Forschungsprojekte, Digital Health gewährte Einsicht in das Life Science Lab und Human-Centered Engineering & Design führte in die Themen Design Thinking und Prototyping ein.
Der wichtigste Programmpunkt bestand in der Einweihung des Fraunhofer Satellite Office, einem Arbeitsort für japanische Forscherinnen und Wissenschaftler zu Gast in Sankt Augustin. Mit dem neuen Büro schaffen Fraunhofer FIT und Nagano mehr Raum für kooperative Aktivitäten. Wissenschaftlichen Mitarbeitenden aus Deutschland soll es in Zukunft ebenfalls möglich sein, einen entsprechenden Ort in Japan zu nutzen. Prof. Dr. Stefan Decker, Institutsleiter des Fraunhofer FIT, erklärt: »Die Eröffnung des Satellite Office und die Joint Declaration sind wichtige Schritte in eine gemeinsame Zukunft mit Japan.«
Herausforderungen gemeinsam begegnen
Vor der Unterzeichnung ihrer Erklärung stellten die Kooperationspartner die Potenziale einer stärkeren Zusammenarbeit klar. Prof. Dr. Stefan Decker verdeutlichte in seinem Vortrag, dass ein deutsch-japanischer Dialog aktuelle Forschungsthemen weiterentwickeln kann. Die japanische Delegation fokussierte die Vorteile für den Arbeitsmarkt und die gemeinsame Industrie. Auch kleine und mittlere Unternehmen spielten dabei eine wichtige Rolle. »Wir bieten jetzt einen überregionalen Netzwerkknoten für den Forschungstransfer in den Mittelstand. Dies ist auch der Auftrag von Fraunhofer, um Unternehmen bei Digitalisierungsvorhaben nach vorne zu bringen,« beschreibt Dr. René Reiners, Leiter der Abteilung Human-Centered Engineering & Design, die künftige Zusammenarbeit. Sabine Ganter-Richter, Inhaberin des Network for Science, ergänzt: »Gleichzeitig schauen wir auch ins technologiefreundliche Japan. Ich bin überzeugt, dass beide Länder in Forschung und Transfer voneinander profitieren werden. Die Weichen sind mit Freihandelsabkommen seit mehreren Jahren bereits gestellt.«
Mit ihrer Proklamation versprechen sich Fraunhofer FIT und Nagano, den akademischen und wirtschaftlichen Fortschritt ihrer Regionen gemeinsam zu unterstützen. Im Fokus dieses Vorhabens steht der wissenschaftliche Informationsaustausch, die Weiterbildung von Mitarbeitenden und der Kontakt zu mittelständischen Unternehmen vor Ort.
Hochkarätige Gäste aus Politik und Wirtschaft haben das Zusammentreffen begleitet und bereichert. Zusammen mit Bürgermeisterin Nicole Unterseh (Bundesstadt Bonn) und Bürgermeister Max Leittersdorf (Stadt Sankt Augustin) besuchten der Deutsch-Japanische Wirtschaftskreis und die Wirtschaftsförderungen von Bonn und Troisdorf den Campus Birlinghoven. Als Botschafterin für Japan in Nordrhein-Westfalen war die Generalkonsulin Setsuko Kawahara anwesend. Sowohl die Hochschule Bonn-Rhein-Sieg als auch die Universität Bonn brachten ihre akademische Expertise ein.