TROWISTA initiierte Konsortialprojekt - Bundesförderung in Höhe von 3,57 Mio. €
Troisdorfer Unternehmen erproben 5G-Technologie
Auf dem Gelände des IndustrieStadtpark Troisdorf werden ab Februar 2021 industrielle Anwendungen von 5G Campusnetzen erforscht. Das BMVI fördert dazu ein Konsortium von 7 Partnern.
Zwei dieser Partner sind Unternehmen, die auf dem Gelände des IndustrieStadtpark Troisdorf ansässig sind. Die ZWI Technologies GmbH und die Kuraray Europe GmbH erproben die 5G Technologie in zwei Use-Cases. Die Troiline GmbH, eine Tochtergesellschaft der Stadtwerke Troisdorf, wird das 5G Campusnetz aufbauen und betreiben, das die Forschung ermöglicht.
»Aus den bundesweit 10 ausgewählten Förderanträgen sticht unser Projekt besonders heraus«, erklärt Julian Keens, Projektleiter für das 5G Projekt bei der TROWISTA. »Der Fokus auf industrielle Anwendungen ist ein wichtiges Modellvorhaben für mittelständische Unternehmen.«
Der erste untersuchte Use-Case ist ein 5G-basiertes Informations- und Leitsystem für Gabelstapler. Darüber werden dann die Routen berechnet, die Aufträge abgewickelt und der Fahrzeugzustand überwacht. Das System wird in einer App-Umgebung entwickelt und mögliche Geschäftsmodelle untersucht.
Der zweite Use-Case ist ein 5G Werkzeugkoffer, der mittels Mixed-Reality verschiedene Anwendungen ermöglicht. Im Fokus der Forschung stehen dabei Remote-Maintenance, Inbetriebnahme von Anlagen ohne vor Ort zu sein sowie Homeoffice für Technikerinnen und Techniker.
»Unsere anwendungsnahe Forschung zeigt das Entwicklungspotenzial auf, das die 5G Technologie für die produzierenden Unternehmen bereithält«, erklärt Dr. Leif Oppermann vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT in Sankt Augustin. Das renommierte Forschungsinstitut aus dem Rhein-Sieg-Kreis ist an dem Projekt umfänglich beteiligt.
Von wissenschaftlicher Seite wird das Projekt noch von zwei weiteren Instituten begleitet. Das Institut für Technologie und Innovationsmanagement der RWTH Aachen, kurz TIM, wird gemeinsam mit den Unternehmen mögliche Geschäftsmodellinnovationen entwickeln. Das ILAG – Institut Leistung Arbeit Gesundheit evaluiert die geänderten Arbeitsabläufe von einem sozio-technischen Blickwinkel her.
Die TROWISTA wird als Wirtschaftsförderung den Fortschritt und die Ergebnisse des Projektes kontinuierlich der Öffentlichkeit präsentieren. Die Transparenz der Erkenntnisse soll die Strahlkraft des Projektes erhöhen und Vorbehalte gegen die neue Technologie abbauen.
Am Dienstag den 26.01.2021 überreichte Bundesminister Andreas Scheuer den 10 geförderten Projekten in einer Videokonferenz die Förderurkunden. Eine feierliche Überreichung in Berlin war pandemiebedingt leider nicht möglich.
Das jetzt bewilligte Förderprogramm baut auf einer vorausgegangenen Konzeptentwicklung auf, in der die Stadt Troisdorf und das Fraunhofer FIT ebenfalls durch das BMVI gefördert wurde. Anfang 2019 hatte der Rhein-Sieg Kreis die TROWISTA auf das Förderprojekt aufmerksam gemacht und den Kontakt zum Fraunhofer FIT hergestellt.