Im EU-Projekt GRANATUM entwickelte Fraunhofer FIT ein Webportal zur Vernetzung biomedizinischer Forscher über Ländergrenzen hinweg. Die offen zugängliche IT-Plattform stellt Wissen über Methoden und bereits bekannte Wirkstoffe in der Krebsforschung aus insgesamt 83 global verfügbaren Datenquellen integriert und semantisch aufbereitet zur Verfügung. Wissenschaftler können gemeinsam Hypothesen erstellen und gezielt recherchieren und über ein Simulationswerkzeug Wirkstoffe überprüfen, bevor sie eine spätere Testphase einleiten.
Im Februar 2011 wurde das Projekt GRANATUM mit dem Ziel gestartet, eine Kooperationsplattform zur Vernetzung von Forschern der Biomedizin im Bereich der Krebs-Wirkstoffforschung bereitzustellen. Über das Portal erhalten die Wissenschaftler einen integrierten Zugriff auf das weltweit erfasste Wissen und verfügbare Daten-Ressourcen, die sie benötigen, um komplexe Experimente im Bereich der Krebs-Chemoprävention vorzubereiten und Vorstudien auf Basis großer, bereits verfügbarer Datenquellen anzulegen. Dies verkürzt die Forschung und senkt die Kosten.
Über die GRANATUM Plattform können Wissenschaftler aus Universitäten, Forschungsinstituten und der Pharma-Industrie ihr Wissen und experimentelles Datenmaterial gemeinsam erarbeiten und nutzen, kombinieren und so neue Erkenntnisse schneller gewinnen. Dazu wurde in GRANATUM ein ontologisches Referenzmodell für die semantische Annotation, den Austausch und die Vernetzung von global verfügbaren biomedizinischen Ressourcen wie EHR Datenbanken, digitalen Bibliotheken und Archiven sowie Online-Communities und Diskussionsforen entwickelt.
Über die Vernetzung und die Datenbereitstellung hinaus bietet die GRANATUM Plattform Werkzeuge und Workflows zur experimentellen in silico Simulation von Wirkstoffen – zugeschnitten auf spezifische Anwendungsfelder und Krankheitsbilder.
Kollaboratives Rückgrat der GRANATUM-Plattform ist das von Fraunhofer FIT und OrbiTeam Software GmbH & Co. KG entwickelte BSCW Shared-Workspace-System (www.bscw.de).
Die GRANATUM Plattform wurde im vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Informationstechnik FIT koordinierten Projekt »GRANATUM – A Social Collaborative Working Space Semantically Interlinking Biomedical Researchers, Knowledge And Data For The Design And Execution Of In-Silico Models And Experiments In Cancer Chemoprevention« mit Förderung der Europäischen Kommission entwickelt. Das Konsortium besteht aus insgesamt sieben Partnern: National University of Ireland Galway (NUIG-DERI), Cybion Srl. (Italien), Centre for Research and Technology Hellas (Griechenland), University of Cyprus (UCY/CBC and UCY/CS), Deutsches Krebsforschungszentrum (DKFZ), UBITECH (Griechenland) und Fraunhofer FIT als Projektkoordinator.