In ganz Europa werden Veranstaltungen unter freiem Himmel beliebter, zugleich steigen aber auch die Anforderungen an die Organisatoren, etwa in Sachen Sicherheit, Lärmschutz oder der Führung von Besucherströmen. Das Forschungsprojekt MONICA ( Management Of Networked IoT Wearables – Very Large Scale Demonstration of Cultural Societal Applications) widmet sich genau diesen Themenbereichen für Großveranstaltungen.
Insbesondere das Thema Sicherheit hat in den letzten Jahren enorm an Bedeutung gewonnen. Das Aufkommen von großen Menschenmassen birgt immer ein Risiko, vor allem wenn es im Voraus nicht abschätzbar ist. Um im entscheidenden Moment richtig agieren zu können, plant das MONICA-Team den Einsatz von neuesten Sensortechniken und sogenannten Wearables. Diese »partizipierenden Systeme« sollen direkt mit den Teilnehmenden in Verbindung gebracht werden, etwa in Form von intelligenten Armbändern, die gleichzeitig auch als Eintrittskarte für Veranstaltungen dienen. So wäre beispielweise eine Echtzeit-Analyse von Besucherströmen möglich, die zur Regelung und Leitung der Besucher dient und in Notfällen Organisatoren und Einsatzleitern einen Überblick bietet.
Darüber hinaus arbeitet das MONICA-Konsortium an einer Optimierung der Geräuschkulisse bei Konzerten. Hier geht es zum einen um die Reduzierung der Beeinträchtigung von Anwohnern und zum anderen um das optimale Musikerlebnis der Konzertbesucher. Der Lösungsansatz besteht darin, Lautsprecher so zu platzieren und auszurichten, dass der Klang in der richtigen Lautstärke zielgenau das Konzertareal abdeckt und möglichst wenig in Anwohnerbereiche streut. Hierzu werden weitere Sensoren, wie etwa Präzisionsschallpegelmesser oder Windsensoren, in die MONICA IoT-Plattform integriert und im großen Maßstab getestet.
Die Wearables sollen zudem einen Mehrwert für die Besucher bringen. Dies kann durch Interaktionen ermöglicht werden, beispielsweise sind Lichtelemente im Armband denkbar. Auch eine Applikation für Smartphones, angepasst an den jeweiligen Event, soll bereichernd für die Besucher wirken.
Untersuchungsgegenstand sind diverse Großveranstaltungen in den beteiligten Städten Bonn (Pützchens Markt, Rhein in Flammen), Kopenhagen, Hamburg, Leeds, Turin und Lyon. Fraunhofer FIT leitet das Projekt und findet Unterstützung in einer Reihe von Technik-Experten aus Industrie und Wissenschaft aus Italien, Dänemark, Großbritannien, Frankreich und den Niederlanden. Insgesamt umfasst das Konsortium 29 Partner.
Das Projekt wird im Rahmen des Calls IoT-01-2016 Large Scale Pilots unter Horizon 2020 von der Europäischen Kommission mit rund 15 Millionen Euro gefördert.