IMPReSS

IMPReSS EU-Brazil Projekt erfolgreich: Schneller entwickeln für das Internet der Dinge

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Teatro Amazonas, Manaus.

Projektzeitraum: Sep. 2013 − Mär. 2016    

Finanzierung: 1,7 Mio. € aus dem 7. EU-Forschungsrahmenprogramm FP7

Partner: 6

Projektkoordinator: Fraunhofer FIT

Das H2020 EU-Brasilien-Forschungsprojekt IMPReSS, koordiniert von Fraunhofer FIT, wurde nach 31-monatiger Laufzeit erfolgreich abgeschlossen. Das Projekt hat eine Software-Entwicklungsplattform für Lösungen im Internet der Dinge realisiert, mit der die Anwendungsentwicklung bis zu 30 Prozent kostengünstiger wird. Mit der Plattform wurden mehrere Installationen im Bereich Energieeffizienz umgesetzt, etwa im berühmten Opernhaus Teatro Amazonas in Manaus und auf dem Universitätscampus Recife.

Die Entwicklung von Prototypen für das Internet der Dinge (IoT) ist aktuell noch zeitaufwändig und langwierig. Verschiedene Plattformen, Hardware und Protokolle erfordern einen hohen Entwicklungs- und Integrationsaufwand. Ebenso müssen die Endbenutzer, die später mit den Systemen arbeiten sollen, möglichst früh in den Entwicklungszyklus integriert werden. Nur so lassen sich die funktionalen Anforderungen umfassend ermitteln und die Anwendungstauglichkeit der Lösung gewährleisten. Gerade kleinere und mittelständische Unternehmen stoßen dabei an ihre Grenzen.

Das EU-Brasilien-Projekt IMPReSS hatte daher das Ziel, den Entwicklungsprozess zu beschleunigen und vor allem die notwendige Erstellung von leichtgewichtigen Prototypen zu erleichtern, um so den frühen Abgleich der Entwicklung mit den Anforderungen zu verbessern. Da die IMPReSS Software-Entwicklungsplattform Werkzeuge für häufig zu lösende Aufgaben bei der Entwicklung von IoT-Anwendungen bereitstellt, können mit ihr die Entwicklungskosten bis zu 30 Prozent gesenkt werden. Dazu gehören etwa Toolkits für das automatische Auffinden von Geräten und Diensten im Gesamtsystem, für das Management der Prioritäten verschiedener Anwendungen bei gleichzeitigem Zugriff auf Ressourcen sowie für die Datenhaltung und Auswertung. Die Toolkits wurden von zehn Projektpartnern aus Industrie und Forschung in Brasilien und Europa entwickelt.

Das Fraunhofer FIT war dabei für die Projektkoordination und für die Entwicklungen im Bereich Sensordatenfusionierung und Big Data-Analyse verantwortlich. Darüber hinaus steht eine leichtgewichtige Variante der LinkSmart®-Middleware des Fraunhofer FIT zur Verfügung, die auf kostengünstiger, breit verfügbarer Hardware lauffähig ist.

Ergebnisse

Das IMPReSS-Projekt wurde im Februar 2016 erfolgreich abgeschlossen. Aufbauend auf der im HYDRA entwickelten LinkSmart®-Middleware konnte IMPReSS eine Arbeitsplattform zur Optimierung von Anwendungen mit gemischter Kritikalität verwirklichen. Getestet wurde diese in zwei Anwendungsszenarien. Das berühmte Opernhaus Teatro Amazonas wurde mit einem Energie-Monitoring-Systemen ausgestattet. Die Besucher konnten daraufhin über QR-Codes die Energieverbräuche des Gebäudes mit ihren Smartphones erkunden und auf das Thema Energieeffizienz sensibilisiert werden. Zudem wurde für den Campus der Universität von Pernambuco in Recife ein System zur Analyse und Steuerung von Stromverbrauchern sowie ein System zum Management von Stromausfällen entwickelt.

Nächste Schritte

Auch in Zukunft wird das Fraunhofer FIT aktiv an der Erforschung energiesparender Anwendungen arbeiten, da auch heute noch viele Herausforderungen in der Software-Entwicklung existieren. Das langfristige Ziel ist es, die Branche für kleine und mittlere Unternehmen zugänglicher zu machen. Insgesamt förderte das Projektumfeld den interkulturellen Austausch und ermöglicht, zukünftige Forschungskooperationen zwischen Deutschland und Brasilien.

Aktualisierung: Juni 2020