Projektzeitraum: Sep. 2016 − Okt. 2019 Finanzierung: 7,6 Millionen € aus dem EU-Förderprogramm Horizon 2020 Partner: 12 Projektkoordinator: Fraunhofer FIT Aufgaben des FIT: Weiterentwicklung und Integration von IoT Middlewares, Blockchain-Technologie |
Viele Fabriken sind bereits mit Systemen ausgestattet, die automatisiert Produktionen überwachen, Fehler feststellen und melden. Allerdings werden diese Daten aufgrund ihrer Heterogenität häufig nicht zusammengeführt. Aber erst über eine Zusammenführung kann ein Überblick über die komplexen Vorgänge in der Fabrik erreicht werden, der es erlaubt, folgerichtige Schritte zur Optimierung einzelner Arbeitsabläufe einzuleiten. Das Projekt COMPOSITION sollte helfen, einen technologischen Weg zu finden, diese heterogenen Daten in einem integrierten Informationsmanagementsystem (IIMS) zu aggregieren. Ein zentraler Gesamtdatensatz über die Fabrik ermöglicht dann Erkenntnisgewinne durch Big-Data-Analysepraktiken. So können beispielsweise durch sogenannte Deep-Learning-Algorithmen Muster in Prozessen identifiziert und später gegebenenfalls optimiert werden. Darüber hinaus können die Auswirkungen bestimmter Parameter auf den Kosten- oder Energieaufwand eines Prozesses simuliert und vorhergesagt werden.
Neben der fabrikinternen Prozessoptimierung befasste sich COMPOSITION auch mit überbetrieblichen Geschäftsprozessen und Optimierungsbedarfen. Über das »Betriebssystem für verarbeitende Betriebe« hinaus, war daher ein weiteres Projektziel, den Austausch zwischen einer produzierenden Firma und mit der Firma zusammenarbeitenden Betrieben, wie etwa einem Logistik-Unternehmen, zu verbessern. Und zwar so, dass eine lückenlose Produktion, Verarbeitung und Logistik ermöglicht wird.
Ein Lösungsansatz besteht hier in der Optimierung des Datenaustauschs zwischen Firma A und Firma B. Denn wenn ein Austausch von Informationen einfacher und sicherer möglich gemacht wird, gelingt es, einen Überblick über die Arbeiten des jeweils anderen und deren Status zu schaffen. Auf diese Weise können Arbeitsabläufe effektiv beschleunigt werden indem beispielsweise auf Verzögerungen von Gegenspielern reagiert werden kann.
Was einfach klingt, ist in der Realität recht komplex, da Firmen ihre Daten grundsätzlich nicht so einfach freigeben. Das liegt vor allem an der fehlenden Vertraulichkeit. Hierfür entwickelte das COMPOSITION Projekt eine Infrastruktur, die die Daten lediglich weiterleitet, also auf keinem Server speichert. Die Sicherheit des Systems wurde durch die Blockchain-Technologie gewährleistet. Blockchain diente bislang zur sicheren Geldtransaktion im Internet. Datensätze werden gesplittet, die Gültigkeit von mehreren Rechnern aus einem ausgewählten Konsortium gegengeprüft und jeder einzelne Vorgang wird in der »Datenkette« gespeichert. Somit wurde neben sicherem Datenaustausch auch Nachvollziehbarkeit geschaffen. Diese Technologie wurde in COMPOSITION aufgegriffen und für die Entwicklung einer vertraulichen Online-Plattform genutzt.
ErgebnisseDas Projekt hat mehrere sehr komplexe Technologien in praktische und reale Anwendungen umgesetzt, die Herstellern eine bessere Koordinierung und Optimierung ihres Gesamtbetriebs ermöglichen. Mit Hilfe von Blockchain, Deep-Learning-Algorithmen und Big Data-Analysepraktiken gelang es, alle heterogenen Daten in einem »integrierten Informationsmanagementsystem« (IIMS) zu aggregieren. Dieses vereinfacht viele verschiedene inter- sowie intrabetriebliche Aufgaben und bietet neue Möglichkeiten a) Im interbetrieblichen Bereich:
b) Im intrabetrieblichen Bereich:
Nächste SchritteCOMPOSITION legte den Grundstein für das im Januar 2019 gestartete Projekt eFactory. eFactory plant, die Konzepte der interfactoryinterbetrieblichen-Ziele von COMPOSITION zu erweitern, um das System für die Datenkommunikation zwischen produzierenden Unternehmen zu verbessern. Projektkoordinator Dr. Marc Jentsch betont die Vorteile des Projektes: »Der digitale Marktplatz eröffnet den Unternehmen neue Möglichkeiten der Kontaktaufnahme, die ohne diese Technologie nicht möglich wären. Dies ist besonders für kleinere Unternehmen interessant, die sonst Schwierigkeiten hätten, neue Kunden zu finden.« Aktualisierung: Juni 2020 |
Um mehr über die COMPOSITION zu erfahren, besuchen Sie die offizielle Projekt-Website unter: www.composition-project.eu/
Oder besuchen Sie den YouTube-Kanal des Projekts für Interviews und Demonstrationen:
www.youtube.com/channel/UC3u14gFz6yI282oxYLfzr4w/featured