Projektzeitraum: Apr. 2011 − Apr. 2015 Finanzierung: 18 Millionen € aus dem EU-Förderprogramm Horizon 2020 Partner: 15 Projektkoordinator: SINTEF (Norwegen) Aufgaben des FIT: Technisches Management, Anforderungsanalyse, Mensch-Maschine Interaktion, |
Naturkatastrophen, Terroranschläge und technische Störungen in Großanlagen können zu humanitären Katastrophen führen oder erheblichen finanziellen Schaden verursachen. Trotz stetigen technischen Fortschritts stellen solche Katastrophen für die Gesellschaft noch immer eine Bedrohung dar. Insbesondere bei Störfällen unter Beteiligung unterschiedlicher internationaler Einsatzkräfte sind Kommunikationsprobleme – auch technischer Art – oft Hindernisse, die zu gefährlichen Verzögerungen führen oder bestimmte Hilfsmaßnahmen gar verhindern. Zusätzlich können unterschiedliche Organisationsstrukturen und auch individuelle Kriterien problematisch sein.
Hier entwickelte BRIDGE Lösungen, die Interoperabilität, Annäherung und Kooperation zwischen den Akteuren auf technischer und organisatorischer Ebene herstellen sollen. Diese Lösungen sollten eine Integration der Informationen und Daten in die bestehenden Arbeitsprozesse und Kommunikationswege gewährleisten, und darüber hinaus auch die Beiträge einzelner Individuen berücksichtigen. BRIDGE verfolgte drei wesentliche Ziele:
Soziale Praktiken, ethische Belange, sowie gesetzliche und bürokratische Anforderungen mussten bei der Realisierung dieser Vision berücksichtigt werden.
Das Fraunhofer FIT war im BRIDGE Projekt für die technische Gesamtkoordination verantwortlich. Eine wesentliche Aufgabe von FIT war die Anpassung und Weiterentwicklung der LinkSmart®-Middleware aus dem Hydra Projekt, die eine intelligente Vernetzung stationärer, mobiler und ubiquitärer Endgeräte ermöglicht.
Fraunhofer FIT war weiterhin in einem benutzerzentrierten Designprozesses zentral an der szenarien-basierten Anforderungsanalyse beteiligt sein und entwickelte interaktive Prototypen für den mobilen Einsatz, die sich einfach, effizient und intuitiv im Notfalleinsatz bedienen lassen. »BRIDGE – Bridging Resources and Agencies in Large-scale Emergency Management« wurde im 7. Rahmenprogramm der EU gefördert.
ErgebnisseDas BRIDGE-Projekt wurde 2015 abgeschlossen. Projektleiter am Fraunhofer FIT, Dr. René Reiners, blickt zufrieden auf das Projekt zurück: »Unser ursprüngliches Ziel, ein universelles System für das Katastrophenmanagement zu schaffen, haben wir erreicht. Die Zusammenarbeit mit der Polizei und Feuerwehr hat hervorragend funktioniert. Mit unseren Systemen können sie nun schneller und effizienter Zivilisten bei Katastrophen retten«. BRIDGE hat sich speziell auf Standards, Arbeitsabläufe und Technologien konzentriert, um Rettungsteams in einer Krisensituation besser zu koordinieren zu können. Mit diesen Schwerpunkten konnte BRIDGE am Ende folgende Ergebnisse erreichen:
Beide Systeme konnten in einer krisenähnlichen Testumgebung mit realistischer Größenordnung erfolgreich getestet werden. Insbesondere wurde während des Tests auf das Zusammenspiel aller potentiell beteiligten Akteure (Einsatzzentrale, Polizei, Feuerwehr, Rettungssanitäter, einschließlich der Zivilisten am Ort der Katastrophe) geachtet. Nächste SchritteVor dem Abschluss des Projekts führte das BRIDGE-Team eine Analyse der ethischen Dimensionen durch, um mögliche Bedenken hinsichtlich der GPS-Verfolgung und der Sammlung von persönlichen Daten auszuräumen. Im Zuge der zunehmenden Digitalisierung konzentriert sich das Fraunhofer FIT bei seinen Forschungsarbeiten darauf, die menschliche Komponente bei aktuellen und zukünftigen Projekten mit einzubeziehen. Aktualisierung: Juni 2020 |