AD4GD: Mit Interoperabilität den organisationsübergreifenden, internationalen Datenaustausch erleichtern
Projektzeitraum: Sep. 2022 – Aug. 2025 Finanzierung: 4,13 M€, aus dem EU-Förderprogramm Horizon 2020 Partner: 12 Partner in 8 Ländern Projektkoordinator: Centro de Investigación Ecológica y Aplicaciones Forestales (CREAF) Aufgaben von FIT: Stakeholderanalyse und Anforderungserhebung aus Nutzendensicht, Gestaltung und Implementierung von Benutzeroberflächen im Dataspace |
Das Projekt AllData4GreenDeal (AD4GD) setzt sich zum Ziel, standardbasierte Dienste im Datenraum mitzugestalten und mit seinem Konzept die Zusammenarbeit internationaler Akteure im Umgang mit Umweltproblemen zu verbessern.
Die Umwelt und eine ganzheitliche nachhaltige Entwicklung gehören zu den wichtigsten Prioritäten Europas, mit denen sich alle Interessengruppen und Entscheidungsträger aus Wirtschaft, Politik und Gesellschaft befassen müssen. Durch die Messungen von Fachleuten und (Bürger-)Wissenschaftlern oder die Erdbeobachtungen mit Hilfe von Satelliten werden schon heute etliche Daten über die Umwelt gesammelt. Dabei kommen IoT-basierte Technologien immer häufiger zum Einsatz. Nach wie vor sind die gesammelten Daten unterschiedlich strukturiert und liegen in unterschiedlicher Qualität vor. Diese Differenzen resultieren in der Herausforderung, solche Datensätze zu kombinieren und interoperabel zu machen.
Ein weiteres Problem stellt das Fehlen eines integrierten Datenzugangs dar: Um das volle Wertschöpfungspotenzial der verfügbaren Daten zu nutzen und damit die Entwicklung intelligenter wissenschaftlicher Dienste und Anwendungen zur Unterstützung der Entscheidungsprozesse im Ernstfall voranzubringen, müssen die Daten auf internationaler Ebene zugänglicher werden.
Green-Deal Dataspace: Einen einheitlichen Datenraum schaffen
Ein Green-Deal Dataspace muss die technologischen Voraussetzungen erfüllen, um die gesammelten Daten in hochgradig nutzbare und zuverlässige Informationen für wissenschaftliche Dienste umzuwandeln. Dies steht im Einklang mit der Mitteilung der Europäischen Kommission »Auf dem Weg zu einem gemeinsamen europäischen Datenraum« aus dem Jahr 2018, die sich auf einen nahtlosen digitalen Raum konzentriert. Dieser Raum ermöglicht die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen auf der Grundlage von Daten.
Das übergeordnete Ziel von AD4GD ist es, den europäischen Green-Deal Dataspace als offene Drehscheibe für FAIRe Daten und standardbasierte Dienste mitzugestalten, die die Hauptprioritäten Biodiversität, Klimawandel, Kreislaufwirtschaft, Entwaldung und Verschmutzung unterstützen. Die FAIR Prinzipien stehen dabei für Findable (auffindbar), Accessible (zugänglich), Interoperable (interoperabel) und Reusable (wiederverwendbar). Sie verfolgen das Ziel, Daten nachhaltig aufzubereiten und zu speichern, sodass sie von anderen nachgenutzt werden können. Der Schwerpunkt des Projekts wird auf Interoperabilitätskonzepten liegen, die die semantischen und technologischen Lücken schließen, die derzeit Interessengruppen und Anwendungsbereiche am multidisziplinären Zugang zu Daten, Verarbeitungsdiensten und Verarbeitungsplattformen hindern.
Das AD4GD-Konzept unterstützt den Open-Source-Gedanken und die Interoperabilität des Dataspaces für die institutionenübergreifende und internationale Zusammenarbeit bei der Bewältigung des Klimawandels und von Umweltproblemen. Dieser Ansatz erfordert die Erfassung aller nützlichen Informationen und eine internationale Zusammenarbeit.
Das Projekt zielt letztendlich darauf ab, mögliche Hindernisse zu identifizieren und zu beseitigen, die die gemeinsame Nutzung von Daten zwischen Institutionen einschränken. Darüber hinaus soll der organisationsübergreifende Datenaustausch erleichtert werden – auch zwischen europäischen Institutionen und internationalen Organisationen wie WMO, GEO und dem System der Vereinten Nationen (UN).
Fraunhofer FIT in AD4DG
Um den Bedürfnissen aller involvierten Akteure, einschließlich der internationalen Zusammenarbeit und Bürgerwissenschaftler*innen, gerecht zu werden, beabsichtigt dasKonsortium, in einem Co-Design Ansatz eng mit allen Stakeholdern zusammenzuarbeiten.
So sollen die Bausteine des Datenraums gemeinsam gestaltet werden. Fraunhofer FIT wirddiesen nutzungszentrierten Ansatz während des gesamten Projekts leiten. Darüber hinauswird FIT die Anforderungen definieren und die Benutzerschnittstellen der AD4GD-Plattformentwerfen sowie implementieren, um eine optimale Nutzungserfahrung zu gewährleisten.