Im Projekt MATCH entwickelt das Fraunhofer FIT in Kooperation mit dem Universitätsklinikum Schleswig-Holstein und der Hochschule Hamm-Lippstadt ein innovatives System für die Isolation zirkulierender Tumorzellen. Hierdurch wollen wir einen Beitrag für eine verbesserte Diagnostik und Versorgung von Krebspatienten liefern.
Im Verlauf einer Krebserkrankung können sich die bereits genannten zirkulierende Tumorzellen (circulating tumor cells, CTCs) aus dem Primärtumor oder den Metastasen lösen und systemisch über Blut oder Lymphe im Körper ausbreiten. Die Analyse dieser CTCs kann entscheidende Informationen über die Prognose oder das Therapieansprechen liefern. Voraussetzung hierfür ist ein Verfahren, das Zielzellen aus einer großen und heterogenen Zellpopulation aussortieren und sie anschließenden Analysen zuführen kann.
Dementsprechend wurde als Projektziel von MATCH die Entwicklung einer Plattform zur quantitativen und qualitativen Analyse hochseltener Zellen durch eine Kombination aus Mikrosystemtechnik und Optik am Beispiel zirkulierender Tumorzellen (CTCs) definiert. Der hier vorgeschlagene neuartige Lösungsweg zur Aufkonzentration, Isolation, Detektion und Analyse von CTCs hat das Potential, ein diagnostisch neues Niveau zu erreichen und dadurch einen Fortschritt der personalisierten Onkologie zu ermöglichen: Erst wenn sich stetig verändernde, nie vollständig zu entfernende Tumorzellen durch minimal-invasive Verfahren über die Zeit verfolgen lassen, können Therapieentscheidungen frühzeitig und patientenspezifisch getroffen und jeweils angepasst werden.
Das Fraunhofer FIT bringt seine Expertise im Bereich der Systemintegration, um die MATCH Plattform als Prototyp zu realisieren, und der Datenverarbeitung ein. Die komplexen spektroskopischen Datensätze werden durch geeignete Algorithmen am Fraunhofer FIT analysiert, um aus den erhobenen Daten Informationen zu extrahieren. Schlussendlich wird diese Informationsverarbeitung die Differenzierung zwischen gesunden und krankhaft veränderten Zellen innerhalb der Patientenproben ermöglichen. Das Projekt reiht sich somit in die Datenraum-Strategie des Fraunhofer FIT ein.
MATCH stellt eine Schnittstelle zwischen Medizintechnik und Diagnostik dar. Mit der thematischen Verankerung im Forschungsgebiet der Onkologie liefert das Projekt einen Beitrag zu einem der wichtigsten sozioökonomischen Schwerpunkthemen im Bereich Gesundheit. Deshalb freuen wir uns besonders über unsere umfangreiche Unterstützung aus der Wirtschaft und Wissenschaft:
Das Projekt wird im Rahmen des von der Arbeitsgemeinschaft industrieller Forschungsvereinigungen (AiF) durchgeführten Programms zur Förderung der Industriellen Gemeinschaftsforschung (IGF) vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz gefördert.